Haiku Art on FacebookInstagramEnvelopePhoneMap Marker Alternate

Haiku Projekt - Behind the Scenes

Die erste Etappe der Reise begann für mich (Gabriele) am Nachmittag des 1. September 2016 in Virginia Beach.

Making of - Start

Ich war mit Freundinnen unterwegs und streifte absichtslos durch die Auslagen eines Ladens mit dem ausdrucksstarken Namen „Anthropologie“. Es war heiß und ich war einigermaßen erledigt. Meine Laune war maximal mittelmäßig, was sich schlagartig änderte, als ich den Büchertisch entdeckte und mir das Haiku-Buch „all the words are yours“ von Tyler Knott Gregson in die Hände fiel. Während ich die Dreizeiler las, vergaß ich alles um mich herum. Ich entspannte mich und spürte mein eigenes Lächeln, während Bilder und Erinnerungen aufkamen. Es war so, als würde ich eintauchen in die Tiefe vage gespürter Gedanken; achtsam und vollkommen gegenwärtig. Ich verliebte mich augenblicklich in die strenge Form der Haiku-Dichtung und fragte mich, wie es gelingen kann, mit so wenigen Worten so viel auszudrücken. Haikus zu lesen war schon eine Art der Achtsamkeitspraxis und ich vermutete, dass mir das Schreiben von Haikus eine ganz neue Dimension der Wahrnehmung und des Ausdrucks eröffnen würde.

Making of - Bilder

So beschloss ich, bis zum Ende des Jahres jeden Tag ein Haiku zu schreiben. Der Deal war: „Alles ist erlaubt und nichts wird bewertet. Es soll ein Schreiben ohne Ziel und Absicht werden. Schauen, spüren, schreiben – mit anderen Worten, achtsames Zuhören und lauschen auf meine innere Stimme.“

1 Jahr, 3 Monate und mehr als 700 Haikus später nahm die Reise in einem Hinterhof im Nauwieser Viertel eine neue Richtung. Annette, mit der ich schon seit vielen Jahren befreundet war, hatte gerade eine Vernissage-der-ganz-besonderen-Art überstanden. Wir saßen im Dunkeln, mitten im Winter auf einer Bank, rauchten und redeten über Haikus. Wir überlegten, ob es möglich wäre, die Worte eines Haikus in Bildern auszudrücken - ohne die Dichte in und zwischen den Zeilen zu verlieren. Als sie salopp sagte: „Schick mir doch mal eine Handvoll Haikus und ich guck mal …“, wusste ich, dass eine neue Etappe begonnen hatte.

Making of - Vorbereitung

Für mich (Annette) war gerade an diesem Abend die Idee, Gabrieles Haikus in Bilder umzusetzen, ein wunderbar unerwarteter Schritt in ein völlig neues Land. Eine echte Herausforderung, da ich gewohnt war, mit meinen Bildern die Kraft der Farben eher energetisch auf der Leinwand umzusetzen. Ich besorgte mir eiligst Papier und machte mich mit einer Auswahl von Lieblingshaikus an die Arbeit. Das Papier hielt jedoch erst einmal meiner Energie nicht stand.

Die Zartheit der Haikus erforderte eine andere, behutsamere Arbeitsweise. Innehalten und einen Schritt zurücktreten war angesagt, um die Leichtigkeit der Texte in Farbe umzusetzen. Die Reise hatte begonnen.

So gesellten sich zu den Worten (Gabriele) die Farben (Annette).

Making of - Das Ergebnis

Wir hoffen, die Reise ist für euch so vergnüglich wie für uns. Mögen euch die Texte und Bilder immer wieder aufs Neue tief nach innen tragen.

Gabriele und Annette